Ängste: Wenn die Angst zur Qual wird

Mann schreit
Ich kann diese Angst nicht beschreiben. Sie ist einfach da. Sie kommt und geht. Sie ist oft auch nicht zu beschreiben. Eine undefinierbare Angst.  Doch eines ist sie für mich ganz gewiss; eine Belastung.  Meine Ängste sind so vielfältig, wie die Natur Pflanzen und Tiere hervorbringt. Sie ist nicht immer gleich. Und vor allem ich kann sie nicht fassen, sie nicht beschreiben, auch nicht deuten warum ich in diesem einen Moment Angst bekomme. Oft ist die Angst auch mit Panik verbunden.

Wenn die Angst kommt, bin ich teilweise wie gelähmt. Mein Herz rast, die Beine zittern oder ich werde total nervös, bekomme Bauchschmerzen, mir wird übel und ich renne vor dieser Situation, die mir Angst macht, weg.

Angst kann so vielfältig sein. Man kann Angst vor der Dunkelheit haben, Angst vor Menschen, Angst vor der Zukunft, ja auch Angst, liebgewonnene Menschen oder Tiere zu verlieren. Klar hat jeder Angst davor, einen lieben Menschen oder sein Haustier zu verlieren, aber diese Angst kann so stark werden, dass sie einen fast verrückt macht. Und dieses Gefühl habe ich immerzu. Ich nenne es Verlustängste.

Meine Verlustängste sind diejenigen Ängste, die bei mir – so empfinde ich es jedenfalls – am stärksten ausgeprägt sind. Sie machen mich verrückt und ich kann in diesen Phasen keinen klaren Gedanken mehr fassen.

2 Beispiele: 

1.  Ich habe vor über 16 Jahren meinen Kater bekommen. Mein Kater ist ein Wohnungskater ohne Freigang und wirklich mein Ein und Alles. Jeden Tag habe ich diese Angst ihn zu verlieren. Es macht mich wahnsinnig dieser Gedanke, dass er sterben könnte, obwohl ich ja weiß, dass es irgendwann soweit sein wird - er ist ja fast 17. Ich versuche alles, was ihm Schaden zufügen könnte, irgendwie zu vermeiden und das sind oft auch Dinge, die für einen „gesunden“ Menschenverstand schon nicht mehr nachvollziehbar sind. Wenn ich außer Haus bin, verfolgt mich diese Angst und in meinem Kopf kreisen Fragen wie „Habe ich auch alle Kabel ausgesteckt, nicht dass er in ein Stromkabel beißt?“, „Habe ich auch wirklich alle Türen verschlossen, so dass er nicht abhauen kann und von einem Auto überfahren wird?“ und so weiter. Ich kann dann keine klaren Gedanken mehr fassen und in mir baut sich ein solch enormer Druck auf, dass ich es außer Haus nicht lange aushalte und mich vergewissern muss, dass es ihm gut geht. 

2. Wenn ich jemanden anrufe, den oder die ich sehr, sehr gerne habe, und diejenige Person sich mal nicht meldet, kippt bei mir irgendwie ein Schalter um. Die Angst, dass etwas passiert sein könnte, macht mich wahnsinnig. Ich werde dann total rastlos, mein Herz schlägt mir bis zum Hals, mir schnürt es die Brust zu, meine Beine sind weich wie Gummi und meine Gedanken rasen von einer schrecklichen Möglichkeit zur anderen. Ich hänge dann oft ununterbrochen am Telefon, in der Hoffnung, dass sich die Person beim nächsten Anruf endlich meldet. Auch Versuche, mich selbst zu beruhigen, scheitern oft an dieser enormen Angst. Schließlich kann ein Mensch nicht immer erreichbar sein. Oder auch einfach mal keine Lust haben, ans Handy oder Telefon zu gehen, Aber diese Angst lässt mich dann einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. Oft geht es soweit, dass ich noch nicht mal durch Bedarfmedikamente zur Ruhe kommen kann.

Diese Ängste haben mich auch schon sehr oft in Beziehungen belastet und sicherlich auch meine damaligen Partnerinen belastet.

Euer Patrick

Bild: Generiert mit KI von Microsoft Designer  

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