Wutbrief an meinen Erzeuger

Mein Erzeuger
Mein Erzeuger ist 2010 ganz alleine verstorben. Für das, was er uns angetan hat, hoffe ich, dass es kein schöner Tod war. Jedenfalls  lag er wochenlang tot im Haus, ich hatte so gut wie gar keinen Kontakt mehr zu ihm. Da ich nicht an das Übersinnliche glaube, werden diese Zeilen ihn  wohl nicht mehr erreichen, aber ich habe es mir einmal von der Seele geschrieben.

  

 

Wutbrief an Rainer

Hallo Rainer!

Rainer, warum hast du uns all das angetan? Warum hast du Mama, Torsten und mich so sehr verletzt? Du hast Torsten misshandelt, psychisch missbraucht, du hast ihn sogar versucht mit einer  Eisenstange und einem Sessel zu erschlagen. Damals blieb es zum Glück beim Versuch. Du wolltest Mama schon umbringen, wolltest ihr den laufenden Fön in die Badewanne werfen, was sie noch gerade so abwenden konnte. Du hast Mama geschlagen  und  misshandelt, so, dass sie auf die Intensivstation kam. Warum Rainer? Was hat dich zu so einem Monster und Dreckschwein gemacht? Du Drecksack hast mich als kleines Kind dazu missbraucht und mich gegen Torsten und Mama aufgehetzt. Du Schwein hast mich dazu missbraucht, um Torsten zu erniedrigen. Du hast mich dazu missbraucht, um Mama Angst zu machen, dass sie mich nie wieder sehen würde, da du wusstest, dass ich damals - als kleines Kind - noch sehr an dir hing. Heute kann ich das überhaupt nicht mehr nachvollziehen, wie man an so einer Drecksau wie dir hängen konnte - aber ich war klein und habe es noch nicht verstehen können. Du hast mich damals verwöhnt, damit ich an dir hänge. Du hast mich für deine kranken Pläne missbraucht. Was ist nur in deinem kranken Hirn vorgegangen? Du hast deine Überlegenheit  und deinen Status als "Vater" - diese Bezeichnung hast du allerdings nicht und in keinster Weise verdient, das möchte ich klarstellen - gegenüber mir missbraucht. Du hast mich doch nur verwöhnt, damit ich dir hörig sein sollte. Und für all das schäme ich mich noch und gebe mir sogar die Schuld daran. Aber du musst dich dafür schämen und die alleinige Schuld geben, nicht ich. Aber du hast es sogar geschafft, dass ich diesen Part einnehme. Das hast du krankes Etwas gut hinbekommen. 

Du hast Mama damit gedroht, sie so zu entstellen, dass sie niemand mehr anschauen würde, du hast damit gedroht, Torsten, mich und danach dich umzubringen, falls Mama dich verlassen würde. Und ich weiß, dass das keine leeren Versprechungen waren; du hättest das getan. Du warst eine tickende Zeitbombe, die immer und immer wieder explodierte. Du warst einfach zu allem fähig. Und schlussendlich hast du Torsten in den Suizid getrieben. Ja, ich gebe dir die Schuld daran, dass Torsten sich das Leben genommen hat. Das habe ich dir aber auch schon gesagt, als du noch am Leben warst. Du hast uns alle so tyrannisiert, dass Torsten sich suizidiert hat und ich es schon mehrfach versucht habe. Du alleine trägst die Schuld daran, dass Torsten nicht mehr lebt. Du hast schließlich das Zyankali in der Firma nicht ornungsgemäß weggesperrt. Noch nicht einmal nachdem Torsten sich damit das Leben nahm. Es stand einfach immer noch offen da, so dass ich daran riechen konnte. Und es roch ekelhaft. Und als ich daran roch, habe ich mir überlegt, es auch zu schlucken. Es war kurz nach dem Tod von Torsten. Noch nicht mal die Decke, mit der der Notarzt Torsten abdeckte, hattest du weggeräumt. Wolltest du mich damit noch zusätzlich quälen? Ich glaube ja, denn das ist genau deine Persönlichkeit gewesen - ein krankes Dreckschwein. Und ich hoffe, du bist damals elendig verreckt. Aber so elendig verrecken kann man bestimmt nicht, wie du Mama und mich ins Elend gestürzt hast. Und trotzdem ist es eine kleine Genugtuung zu wissen, dass du völlig in Einsamkeit und alleine verreckt bist. Und trotzdem war es kein schöner Anblick deine Hinterlassenschaften zu sehen und vor allem den Gestank von Verwesung zu riechen, als Mama und ich einen Tag danach, nachdem man deinen verwesten Leichnam entfernt hatte, noch ins Haus mussten, damit wir unser letztes Hab und Gut - hast ja zu Lebzeiten alles versoffen, verhurt, verspielt und in teure Autos gesteckt - herausholen konnten. Ja, diesen Anblick von Leichenflüssigkeit, verwesten Hautfetzen und diesen bestialischen Gestank werde ich nie wieder los. Selbst über deinen Tod hinaus hast du uns nochmal gequält und traumatisiert. Und vor allem das letzte genommen, das wir noch hatten: Omas Haus. Das Haus, in dem wir uns am wohlsten gefühlt haben, das Haus, das für uns unser wirkliches Zuhause und unser Schutz vor dir war. Das hast du uns mit deinem Tod darin zerstört. Ja, wir waren auch noch so blöd und haben dich darin wohnen lassen, als Oma ins betreute Wohnen kam und noch nicht mal da hast du die Miete bezahlt, die Oma zugestanden hätte. 

Ich möchte dich einfach wissen lassen, dass du uns alles zerstört hast, was uns lieb und wichtig war. Du trägst für alles die Verantwortung und Schuld. Und solltest du dort sein, wo Torsten ist, hoffe ich, dass du dort niemals deinen Frieden finden wirst. Ich bin nicht gläubig, aber sollte ich an diesen Ort irgendwann kommen, fals es den gibt, werde ich dir höchstpersönlich deine dreckige Visage polieren und dafür sorgen, dass du niemals wieder in unerer Nähe sein kannst. Aber ich hoffe so sehr, du schmorst in der Hölle und selbst die ist noch viel zu gut für dich.

Patrick 

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