Schlafstörungen - Wenn die Nacht zum Tag wird

 Schon seit Kindheit Schlafstörungen

 


Schon als Kind konnte ich nicht gut einschlafen und wachte sehr oft in der Nacht auf. Mit den Jahren wurden die Schlafprobleme immer stärker. Seit einigen Jahren hat sich die Schlaflosigkeit immer mehr manifestiert. Als ich noch arbeiten gehen konnte – ich bin seit August 2012 in Frührente -, hatte ich vor allem massive Einschlafstörungen. Es gab Nächte, in denen ich überhaupt nicht schlafen konnte und so war ich am nächsten Arbeitstag völlig neben der Sache. Aber auch nach solch einer schlechten Nacht und einem stressigen Tag, konnte ich am Abend einfach nicht einschlafen. Umso stressiger der Tag war, umso schlechter konnte ich schlafen. Die Gedanken rasten und die Grübeleien konnte ich einfach nicht abschalten. Wenn ich am Abend zu Bett ging und ich zur Ruhe kam, kreisten die Gedanken schon immerzu um den nächsten Arbeitstag – was muss ich noch erledigen, packe ich das morgen überhaupt, ich muss das schaffen, hoffentlich geht nichts daneben, hoffentlich mache ich keine Fehler..... Gedankenkreisen rauf und runter begleitete mich dann die ganze Nacht und raubten mir den Schlaf. Dazu kam eine fast nicht mehr auszuhaltende innere Unruhe und Angst.


Körperliche Auswirkungen durch Schlafprobleme


Der Stress und die Schlaflosigkeit hatten dann auch körperliche Auswirkungen wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, innere Unruhe, Angst bis hin zu großflächigem kreisrunden Haarausfall. 2009 wurden die Schlafprobleme immer schlimmer. Ich konnte gar nicht mehr schlafen und ging dann zum Arzt. Dieser überwies mich umgehend zu einem Psychiater, der mir dann infolge ein trizyklisches Antidepressivum – Amitriptylin. Dies half mir fast überhaupt nicht, aber ich konnte hin und wieder ein paar Stunden schlafen. Danach versuchte man es zusätzlich mit einem Antidepressivum – Citalopram - gegen die immer stärker werdende Depression. Damals war meine Depression im Vergleich zu heute noch ziemlich harmlos und so merkte ich nach ein paar Wochen eine deutliche Besserung der Stimmung und somit auch des Schlafverhaltens. Dies war aber nur von kurzer Dauer, denn schon nach 2 Monaten fingen die Einschlafprobleme wieder an und spitzten sich immer mehr zu, bis ich schlussendlich wieder nicht schlafen konnte. Ende 2009 bekam ich dann von meinem damaligen Hausarzt, nachdem ich mich selbst mit Schlaftabletten aus der Apotheke verarztete, Mirtazapin, ein Antidepressivum mit sedierender Wirkung, verschrieben. Anfangs noch mit einer Dosis von 15mg. Dies reichte auch wirklich aus, damit ich endlich mal wieder etwas schlafen konnte. Doch mit der Zeit wurde meine Depression immer schlimmer und somit wirkten auch die Mirtazapin immer schlechter. 2010 erhöhte man dann die Dosis auf 30 mg und dazu bekam ich tagsüber noch 40 mg Citalopram.


Antidepressiva, Schlaftabletten und Psychopharmaka (Neuroleptika) gegen Schlafstörungen


Ende 2010 kam dann der ganz tiefe Fall in dieses schwarze Loch und die Medikamente wurden von Woche zu Woche erhöht und ausgetauscht. Anfangs bekam ich dann 45 mg Mirtazapin zum Schlafen und zusätzlich ein weiteres Antidepressivum. Da sich mein Schlaf und die Depression kein Stück verbesserten, verschrieb mir mein Psychiater zusätzlich Valdoxan, das man auf 50 mg dosierte. Und auch da wurde der Schlaf nicht bedeutend besser und ich bekam zusätzlich noch 7,5 mg Zopiclon. Mit dieser Dosierung – 45mg Mirtazapin, 50 mg Valdoxan, Sertralin 150 mg und 7,5 mg Zopiclon – konnte ich endlich mal wieder etwas schlafen. Der Nachteil davon war, dass ich am nächsten Tag immer wie gerädert war. Später stellte man die Medikamente immer mal wieder um. Zopiclon nahm ich dann viele Jahre ein, bis ich 2018 dann einen Entzug in einer Psychiatrie machte. Momentan nehme ich nur noch Mirtazapin 30mg, Melperon 25mg und bei Bedarf Chlorprothixen 15mg ein.

Ich würde mir wünschen, dass ich endlich mal wieder normal schlafen kann wie gesunde Menschen es auch können. Aber seit Jahren wird bei mir die Nacht zum Tag und tagsüber leidet dann die Kondition. Es ist ein Teufelskreis, aus dem ich es einfach nicht mehr herausschaffe. Und dabei möchte ich doch nur ein normales Leben führen können. Die Schlaflosigkeit bringt mich noch in den Wahnsinn, aber mit der Zeit arrangiert man sich schon damit und findet sich damit ab, dass man einfach viel Lebensqualität, die durch die Schlaflosigkeit verloren geht, einbüßt.

Ich wünsche Euch allen einen guten Schlaf und achtet auf Euch.

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